KLOSTERARBEIT MIT KOLORIERTEM DRUCK DER HL. BARBARA

Süddeutsch, um 1910

Holz, Zeitungspapier als Rückseitenverklebung, originale Glasscheiben, Silberlamée,
Kartonage, Seide, Seidengaze, Silberdraht, Golddraht, farbige Seidengarne, farbige Metallfolien, Glassteine, „leonische Ware“, handkolorierter Druck eines Kupferstiches, Cedulae aus Papier

Maße: 31,0 cm / B: 26,5 cm / T: 7,5 cm

Privatbesitz

Die in einem Holzrahmen befindliche sog. „schöne Arbeit“ zeigt den typischen Duktus einer in Süddeutschland gefertigten Klosterarbeit. Meist wurden diese Andachtsbilder in den Klöstern oder auch in Heimarbeit hergestellt. Spezielle kleine Maschinchen ermöglichten das Herstellen einer großen Vielfalt von Drahtzierformen am laufenden Meter. In der Materialkombination mit gefassten, folierten Glassteinen, echten Perlen sowie Varianten von Perlimitationen schuf man flächige, dichte, filigran gearbeitete Schmuckbilder. Mittig wurden Bilder von Heiligen platziert, und so in unterschiedlichsten Formen Kunstwerke für die häusliche oder kirchliche Andacht geschaffen.

Zustand vor der Restaurierung

Das gesamte Kunstwerk ist verstaubt und verschmutzt, der Holzrahmen weist starke Gebrauchsspuren auf. Besonders beschädigt ist die Rückseitenverklebung aufgrund der Versprödung des Papieres.

Maßnahmen

Die Rückseitenverklebung wir abgelöst und die Klosterarbeit ausgerahmt. Die Drahtarbeit im Inneren kann durch Absaugen und Abtupfen gereinigt, lose Seidenfäden und Blüten wieder befestigt werden. Die Schreibübungen in Sütterlin auf der Unterseite der Kartonage lassen eine Datierung um 1910/1920 zu. Nach der Reinigung von Holzrahmen und Verglasung wird das Innenwerk wieder eingesetzt und die Rückseite mit neuem säurefreiem Papier verschlossen.

Zustand nach der Restaurierung

Die leuchtende Farbigkeit und der sehr gute Erhaltungszustand der Klosterarbeit kommen nach der Reinigung wieder zur vollen Entfaltung. Die Gebrauchspuren am Holzrahmen bleiben bestehen, treten aber nach der Oberflächenreinigung und einem schützenden Wachsauftrag zugunsten eines gepflegten Erscheinungsbildes in den Hintergrund.